Rollstuhlsport

Eignet sich Bo-Jitsu für Rollstuhlfahrer?

Das ist eine Frage, die sich Bernd Brettel seit Mitte des Jahres 2018 stellte, als eine Rollstuhlfahrerin auf ihn zukam und sich für Bo-Jitsu interessierte.

Zuerst waren natürlich organisatorische Dinge zu klären. Ein barrierefreier Zugang zur Halle war erforderlich, die stärkere Abnutzung des Hallenbodens durch den Rollstuhl war zu klären usw. Durch Unterstützung der Schulleitung und der Gemeinde Großaitingen waren diese Hindernisse aber bald beseitigt und es war uns möglich in gewohnter Umgebung zu trainieren.

In Fachliteratur und Internet hat er sich verschiedene Trainingsmöglichkeiten angesehen. Interessant wie viele Leute und Stilrichtungen sich mit Selbstverteidigung im Rollstuhl beschäftigen. Aber eigentlich wollte ich er nichts Neues erfinden, sondern Bo-Jitsu für Rollstuhlfahrer anpassen.

Kampfkunst als Rollstuhlsport?

Klingt zunächst etwas widersprüchlich, aber nicht unmöglich. Also ging er dran unsere Selbstverteidigungs- und Wirbeltechniken im Rollstuhl auszuprobieren. Erste Schwierigkeiten konnten schnell überwunden werden. Wirbeln im Rollstuhl mit Bo, Hanbo und Co. ist schwierig aber machbar. Die Selbstverteidigungstechniken mit Hanbo musste er in Kleinigkeiten verändern, um sie sitzend im Stuhl auszuführen. Die Selbstverteidigung mit Stock ist durch den größeren Abstand des Rollstuhlfahrers zum Angreifer durchaus von Vorteil.

Für Bernd Brettel ist jede Trainingsstunde von neuem eine Lektion. Mit Spaß und Freude, aber auch dem nötigen Ernst für die Selbstverteidigung, ist es möglich viele Hindernisse im Leben zu überwinden. Wir trainieren nun schon seit Mitte 2018 regelmäßig und erfolgreich miteinander.